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Beyond Punishment

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Vom 16.–24.07.2015 wird im Kommunalen Kino im Künstlerhaus der Film „Beyond punishment“ gezeigt.
Beschreibung: „Beyond Punishment“ erzählt die Geschichten von Stiva und Erik, von Lisa, Leola und Sean sowie von Patrick und Manfred. Die Protagonisten dieser drei Fälle haben bislang keinen Frieden gefunden mit einer jeweils ihr Leben verändernden Gewalttat, weder die Opfer noch die Täter. Auch Jahre nach dem Strafurteil und verbüßter Zeit im Strafvollzug sind beide Seiten weiterhin auf der Suche nach Möglichkeiten, die Tat und den Verlust zu verarbeiten.
Eine Jugendliebe in Norwegen endet in einem Mord, als Stiva seine 16-jährige Freundin Ingrid-Elisabeth aus Eifersucht tötet. Nach sechs Jahren Gefängnis kehrt Stiva zurück in den kleinen Ort, in dem Ingrid-Elisabeths Vater Erik immer noch zu Hause ist. Lisa und Leola leben in der New Yorker Bronx, unweit des Supermarkts, wo ihr damals 16-jähriger Bruder und Sohn im Zorn erschossen wurde. Sie warten seit inzwischen elf Jahren darauf, dass der zu 40 Jahren Gefängnis verurteilte Sean die Tat zugibt. Patricks Vater Gero von Braunmühl, ein hoher Beamter im Außenministerium, wurde 1986 von der linksmilitanten RAF (Rote Armee Fraktion) getötet. Es gibt ein Bekennerschreiben, doch die Täter sind bis heute unbekannt. Gleichwohl findet Patrick im Film ein Gegenüber – Manfred, der als Gründungsmitglied der ersten Generation der RAF einen Polizisten getötet hat.
„Beyond Punishment“ beginnt seine Reise in die Innenwelt von Gewalt und Strafe beginnt in einem Gefängnis in Wisconsin. Hier, in einer maximum security facility, wo normalerweise die Verantwortlichen von Gewalttaten für Jahrzehnte möglichst weit aus der Gesellschaft weggeschlossen werden, findet regelmäßig etwas weltweit Einmaliges statt. Alle halbe Jahre begegnen 30 Häftlinge einer vielköpfigen Gruppe von Verbrechensopfern und sie machen etwas, was sonst nicht vorkommt: Sie reden miteinander. piffl-medien.de

Der Begriff Restorative Justice lässt sich nur schlecht in die deutsche Sprache übersetzen („Wiederherstellende Gerechtigkeit“) und versteht sich als umfassendes – traditionelle Strafphilosophien überwindendes – Gerechtigkeitsparadigma, nach dem das aus der Begehung von Unrecht (nicht nur strafrechtlich relevanten Verhaltens) erfahrene Leid soweit wie möglich ausgeglichen werden soll (hierzu Trenczek, T.: Restorative Justice in der Praxis; TOA-Servicebüro – Hrsg. – Köln 2013, S. 92 ff.). In Deutschland wird die Restorative Justice Idee vor allem im Hinblick auf einen sog. Täter-Opfer-Ausgleich umgesetzt, u.a. in Hannover von der Waage Hannover. Die Waage Hannover ist das gemeinnützige Zentrum für Mediation, Konfliktschlichtung und Wiedergutmachung in Hannover und einer der Wegbereiter der Restorative Justice Idee in Deutschland (weitere Informationen über Wikipedia oder unsere Internetseite).