CROSSING PROTECT
Anschließend an das erfolgreich abgeschlossene Projekt „PROTECT – Exchanging good practices on restorative justice and promoting the victims´ rights protection“ (s.u.) engagiert sich die Waage auch im Folgeprojekt „CROSSING PROTECT – Building a cross-sectoral training approach for the operators of Restorative Justice and Victim Support systems dealing with violence against women“. Das Projekt wird wiederum im Rahmen eines Erasmus+ Programms von der EU finanziert.
Es geht um die Zusammenarbeit zwischen Opferhilfe und Restorative Justice / Mediationsstellen in Fällen von Häuslicher Gewalt gegen Frauen sowie um die Entwicklung gemeinsamer Trainingsprogramme.
Die Projektziele im Einzelnen:
- Aufbau neuer Kompetenzen (für die Einrichtungen aus den Bereichen „Restorative Justice“ und Opferhilfe), um transnational und sektorübergreifend arbeiten zu können
- Förderung der Transformation und des Wandels, indem ein maßgeschneidertes und innovatives Peer-to-Peer-Programm zum Kapazitätsaufbau umgesetzt wird, um Synergien zwischen den beiden Systemen zu schaffen
- Verbesserung der Qualität der Arbeit und Praktiken der Projekt-Partner durch die Schaffung einer positiven Interaktion und einer systematischen Zusammenarbeit zwischen den Systemen (Restorative Justice und Opferhilfe)
Das Projekt ist auf 3 Jahre angelegt. Es nehmen Einrichtungen aus acht europäischen Ländern teil. Deutschland wird von der Waage (Frauke Petzold / Dr. Lutz Netzig) und Suana / Kargah (Tanja Kovacevic) vertreten.
Die Waage leitet eine Arbeitsgruppe mit dem Titel „Trust-building exercises and working methods for joint training of practitioners from victim support and restorative justice“. Hier soll ein Modell für gemeinsame Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter*innen von Opferhilfe und Restorative-Justice-Einrichtungen erstellt werden.
PROTECT – Exchanging good practices on restorative justice and promoting the victims´ rights protection
Die Waage war von 2020 bis Juni 2023 an einem dreijährigen ERASMUS Projekt beteiligt.
In Kooperation mit sieben Universitäten und Organisationen in Europa (kofinanziert durch das EU Erasmus+ Projekt) ging es um den Austausch von guten Praxisbeispielen im Bereich Restorative Justice und die Verbesserung des Opferschutzes im Rahmen der EU-Direktive 2012/29.
Die EU-Richtlinie 2012/29 legt folgenden Grundsatz fest: „Ein Verbrechen ist nicht nur ein Unrecht für die Gesellschaft, sondern auch eine Verletzung der individuellen Rechte der Opfer“. Die Umsetzung der Wege der `Restorative Justice´ kann sowohl den Opfern als auch den Tätern beim Wiederaufbau ihrer sozialen Verbindungen helfen.
Restorative Justice stellt jedoch noch kein Gründungskonzept des europäischen Justizsystems dar, weil die Mitgliedstaaten unterschiedliche Ansätze bei der Einführung anwenden.
Daher fordert die EU-Kommission, die Zusammenarbeit zwischen Praktikern der Justiz zu verstärken, nicht nur, um Instrumente, Methoden und bewährte Verfahren besser auszutauschen, sondern auch, um gemeinsam nach wirksamen Lösungen für gemeinsame Probleme zu suchen.
Das Projekt umfasste folgende Aktivitäten:
- Einrichtung einer „Peer-Learning-Community“ (Wissensaustausch, Entwicklung gemeinsamer Ausbildungsmethoden)
- Entwicklung eines Programms zum Kapazitätsaufbau (capacity building) für die berufliche Befähigung von Mitarbeiter*innen der Partnerorganisationen (60 Ausbildungsstunden)
- Organisation von 3 transnationalen Fortbildungsveranstaltungen für die Personalpartner nach dem Peer-Learning-Prinzip
- Erarbeitung von Schulungsinstrumenten, die die Definition eines europäischen Modells für die Ausbildung der Anbieter unterstützen (gemäß Richtlinie 2012/29/EU).
Die Waage fungierte hier als „best practice“, hat einen workshop geleitet, ihre praktische Arbeit und Trainingsmodule vorgestellt. Das Projekt war eine wertvolle Erfahrung, um die langjährige Ausbildung von Mediator*innen weiter zu entwickeln und an der Entwicklung von gemeinsamen Umsetzungsformen für die EU-Richtlinie mitzuwirken.
Ansprechpartnerin/Koordinatorin:
Frauke Petzold

- frauke.petzold@waage-hannover.de
- 0511 - 700 521-42