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Restorative Justice und Waage Hannover im Comic-Journalismus – Initiative Offene Gesellschaft

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was wäre wenn …
Alternativlos ist ein Unwort. Das entschied 2011 eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache. Die Begründung: Wer Entscheidungen als alternativlos darstellt, tut so, als ob sich jede Diskussion und Argumentation erübrigt. Und das ist ziemlich undemokratisch, meint nicht nur die Gesellschaft für deutsche Sprache. Unsere offene Gesellschaft lebt gerade von der Debatte, von der Kritik. Davon, dass neue Ideen mit alten konkurrieren. Hier ist nichts einfach alternativlos. Das macht unsere Demokratie ja so anstrengend und anspruchsvoll, aber auch so frei und einfallsreich.

Die Initiative Offene Gesellschaft schafft Räume, um über neue Ideen ins Gespräch zu kommen. Machen wir Schluss mit Ohnmacht und Untergang. Schärfen wir lieber den Sinn dafür, wie wir diese Gesellschaft neu gestalten können.
In diesem Sinn ist der vorliegende Comic-Band ein spielerisches Experiment. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Comicverein hat die Initiative Offene Gesellschaft mit Unterstützung des BMFSFJ Journalist*innen und Zeichner*innen gebeten, sich auf die Suche nach Alternativen zum Status quo zu machen – und sie als Comic umzusetzen.
Die Teams orientierten sich z.B. an folgenden Ausgangsfragen: Was wäre, wenn es keine Gefängnisse mehr gäbe?   Gibt es Alternativen? Was ist Restorative Justice?

Experimenteller Comic-Journalismus: Das Spiel mit der Fiktion. Nicht nur diese Ausgangsfragen sind ein Gedankenexperiment. Auch die Art der Comics bedient nicht unbedingt übliche Lesegewohnheiten. Denn wer bei Comics an Mickey Mouse und Superman denkt, wird auf den folgenden Seiten überrascht sein. Bei den versammelten Geschichten handelt sich nicht um klassisch fiktionale Comics, sondern um Formen des Comic-Journalismus.
Charakteristisch für das Genre ist das Spannungsfeld zwischen Journalismus und Fiktion, zwischen echten Beobachtungen und künstlerischer Verarbeitung. Auch der vorliegende Band ist davon geprägt. Die Reportage zu den Thema Gefängnisse „Vor Gittern“ beruht auf Ortsbesuchen und Gesprächen mit Betroffenen und Expert*innen, unter anderen Prof. Dr. Heinz Cornel, Berlin und Prof. Dr. Thomas Trenczek sowie wie Mediator*innen der Waage Hannover. In der Reportage „Vor Gittern“ vollziehen wir als Lesende die zugrundeliegende Recherche nach. Journalist und Zeichnerin tauchen auch selbst als Figuren im Comic auf.
Wir danken dem Journalisten/Autor Augusto Paim und der Illustratorin Bea Davis sowie der Initiative Offene Gesellschaft für Ihre Comic-Reportage und der Erlaubnis, diese hier zum Download zur Verfügung stellen zu dürfen.

Comicreportagen (PDF)